So, damit hier mal wieder Schwung rein kommt, gibts jetzt die zweite undendliche Geschichte. Diesmal gibts aber ne leicht andere Regel, sonst bleiben wir nämlich wieder irgendwo stecken. 1. Nicht zuviele Sätze. Es gibt keine Grenze, vielleicht at ja grad einer einen Gedankenfluss, aber bremst euch bitte, es sollte nicht zuviel werden. 2. Jeder der schreibt, muss wenigstens eine Idee haben, wies weitergehen könnte. Wenn zum Beispiel einer schreibt: "Plötzlich hörten sie einen lauten Schlag", dann habt bitte ne Idee, was das sein könnte, für den Fall, dass die anderen keine Idee haben. Also immer weiterdenken. 3. Jeder darf das geschriebene von den vorherigen ändern, wenns das unlogisch ist, sich widerspricht oder einfach nicht passt, etc. Joa, ich glaub das wars dann erste mal...
Endlich sah Matthes vor sich die Lichtung. Seit drei Stunden irrte er nun im Wald umher, immer mit dem Gefühl, verfolgt zu werden. Nur noch wenige Schritte, dann hatte er endlich sein Ziel erreicht. Dann musste er nur noch den Brunnen suchen, von dem der Alte gespochen hatte. Matthes schleppte sich die letzten Meter durch den Wald und trat in das grelle Sonnenlicht.
Er war zunächst nahezu blind, völlig geblendet von dem hellen Licht,das die Lichtung erleuchtete.Schließlich stand die Sonne gerade im Westen,direkt vor ihm und schien bald ihre Reise an diesem Tag beenden zu wollen. "Mir bleibt nicht viel Zeit,wenn ich vor Einbruch der Dunkelheit zurück in der Waldhütte sein möchte",dachte er.
Er sah sich um. Wo war nur dieser bescheuerte Brunnen? Die ganze Lichtung war überwuchert mit allerlei Büschen und Kräutern, manche sogar mit fiesen Stacheln, mit denen Matthes heute nichts mehr zu tun haben wollte. Nur einen Brunnen - nein, so etwas gab es hier weit und breit nicht. "Diese ganze Sage", dachte er, "ist sowieso ein völliger Quatsch."
"Gehe, Mutiger", rezitierte er ironisch den Satz, den ihm der Alte beigebracht hatte ,"am längsten Tage zu des Waldes Lichtung, dort, wo der rote Fluss stürzet vom Felsen und nur drei Weiden bewachen den Brunnen. Gehe des Morgens und trinke vor der Nacht sein Wasser, auf das es dich schütze und bewahre und du lange lebest. Doch hüte dich, ohne das göttliche Licht des Tages wird weder das Wasser Wirkung tun können, noch der Wald dich je herausgeben."
Der Fluss war rot, weil er über Eisenerz floss. Die drei Weiden bewachten überhaupt gar nichts, es war doch wohl normal, dass sich Weiden zum Wasser herabbeugen. Und mit der Taschenlampe würde er auch um Mitternacht herausfinden. Der Alte spinnte doch!
Matthes ging zu den drei Weiden. Vielleicht war der Brunnen einfach nur versteckt, damit nicht jeder ihn zu finden vermochte. Doch auch im Schatten der Weiden fand er nichts, was nur im entferntesten nach einem Brunnen aussah. Jede Menge Gras, Pilze, ein Ameisenhügel und Dornenbüsche. Matthes drehte sich um und sah zum Wasserfall. Hatte der Alte nicht beim Fortgehen gemurmelt, er solle seinen Blick immer auf den Wasserfall richten? Matthes ging ein Schritt richtung Ufer, als er an einem der Büsche hängen blieb und stürzte. "Verdammt!" fluchte er, als er versuchte wieder aufzustehen. Sein Fuß jedoch, steckte fest, so dass er gleich noch mal hinfiel. Als Matthes versuchte seinen Fuß zu befreien, stellte er erstaunt fest, dass sich unter dem Dornenbusch ein Hohlraum befand.
Als er seinen Fuss schließlich befreit hatte, kniete sich Matthes neben das Loch und begann es mit seiner Taschenlampe auszuleuchten. Doch alles was er sah waren Wurzeln, Moos und Spinnenweben. "Nach einem Brunnen sieht mir das aber nun wirklich nicht aus!" meinte er. Wahrscheinlich hatte er recht und der Alte hatte wieder einmal etwas aus seiner Phantasie erzählt. Dieser Hohlraum konnte genauso gut ein Dachsbau sein. Doch wie Matthes da so kniete stellte er fest, das er sich genau in der Mitte der drei Weiden befand und wenn er duch die Astgabel der einen Weide spähte, konnte er genau auf den Wasserfall blicken. Vielleicht war ja doch etwas an der Geschichte des Alten.
Also begann er den Hohlraum erneut zu untersuchen, dabei fiel ihm etwas auf...
Matthes fuhr mit den Fingern noch einmal über die Wurzel, wie um sich zu vergewissern. Doch, er war sich sicher, jemand hatte in die Wurzel etwas eingeritzt! Matthes kramte sein Taschentuch aus der Hose hervor und lief zum Wasserfall. Mit dem nassen Tuch befreite er die Zeichen von Schmutz und Erde. Ja, dort war eindeutig etwas zu erkennen, bloß was? Er drehte den Kopf und doch konnte er nichts erkennen. Verdammter Alter, schimpfte er, warum hatte er sich bloß dadrauf eingelassen? Es fing schon langsam an zu dämmern, außerdem tat sein Rücken weh. Er wollte schon die Suche aufgeben, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Auf der Wurzel war eine Karte eingezeichnet! Die drei Punkte mussten die Bäume darstellen und der Strich den Wasserfall. Warum war er nicht schon früher dadrauf gekommen? Er kniete sich also nochmal hin, um festzustellen, ob er nicht noch etwas auf der Karte übersehen hatte, was ihm half, den Brunnen zu finden...
Er suchte nach einem Hinweis,ein Kratzer,irgendetwas,aber es waren nur diese Zeichen zu entdecken.Mutlos ließ er sich neben die Wurzel fallen und schaute hinauf in den Himmel.Die Sonne stand jetzt noch tiefer und verfärbte sich glutrot.Da bemerkte er die seltsame Verformung eines Baumes,der ihm gegenüber stand.es war ihm,als wenn sich die Äste immer mehr verdichteten und bloß ein kleines Schlupfloch ließen,durch das das spärliche Sonnenlicht als gleißend roter Lichtstrahl fiel...
Matthes folgte dem Lichtstrahl mit den Augen. Der Strahl fiel auf die Wurzel genau dorthin, wo der Fluss sein müsste. Das darf doch nicht wahr sein, stöhnte Matthes, wie soll ich denn einen Brunnen in einem Fluss finden? Er ging zu dem Fluss hinüber und schaute sich um. Nun, dacht er sich, wenn ich schon mal hier bin, dann macht es keinen Unterschied mehr, ob ich nass bin! Er folgte dem Fluss ein paar Meter stromabwärts, dorthin, wo das Ufer nicht so steil war, und stieg in den Fluss...
Das Wasser war kalt. Matthes warf jedesmal einen Blick auf den Wasserfall, doch so konzentriert er auch war, er fand keinen Brunnen. Er erinnerte sich an die Worte des Alten, ob er nicht vielleicht etwas ausgelassen hatte. Nein, er hat alles beachtet und doch fand er den Brunnen nicht. Ein Plätschern im Fluss riss ihn aus den Gedanken. Womöglich ein Fisch, dachte Matthes und watete weiter durch das Wasser. Und plötzlich sah er einen Sprudel im Wasser. Er war genau unter der herabhängenden Weide. Er stolperte zu der Stelle hin, als er einen Biss im Bein spürte.
Das Biest hatte ihn wohl erwischt. Er sah hinab und entdeckte was ihn gebissen hatte. Eine lange, dünne widerwärtige ,grüne Schlange. Doch halt! Er sah noch einmal genauer hin. Verfolgte die vermeintliche schlange mit den Augen bis zu ihrem ebenso vermeintlichen Schwanzende. Was er nun sah ließ sein Herz in die Hose rutschen. Von der ihm am nächste stehenden Weide war eine grüne, mit einem kleinen Maul bestückte Ranke zu ihm hinübergewachsen und hatte ihn gebissen. Neben der Weide stand plötzlich eine Frau, so schön wie er sich nie hätte träumen können, sie strahlte in einer wundersamen Aura Licht aus, das so hell war, dass er sich die Augen bedecken musste. Matthes glaubte nicht an Magie oder Hexerei, hielt das für stumpf, doch er war sich sicher, dass er wenn es so weiterginge bald daran glauben würde. "Komm!", hörte er die melodische Stimme der Frau, "Wie ich sehe hast du bereits herausgefunden, dass nicht das Eisen auf dem Boden dder grund für den Roten Fluss ist... Hat Frennedan, der Alte, dir nichts davon erzählt? Komm nur! Die Legende von dem alten Brunnen ist wahr! Du musst nur richtig suchen!"